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Parodontitis
Was ist eine Parodontitis?
Sie schmerzt nicht, ist kaum sichtbar und dennoch eine Gefahr für Mund und Organismus:
die Zahnbettentzündung, auch Parodontitis genannt.
Alle Menschen leben mit einer Vielzahl von Bakterien im Mund. Die überwiegende Mehrheit von ihnen ist harmlos, doch einige können bei mangelnder Mundhygiene äußerst aggressiv werden. Sie bilden am Zahnfleischrand und auf der Zahnoberfläche einen klebrigen Belag, die Plaque. Wird diese nicht regelmäßig entfernt, produzieren die in ihr enthaltenen Bakterien Stoffe, die für das Zahnfleisch schädlich sind und somit entzündliche Prozesse verursachen, die als Gingivitis bezeichnet werden. Dabei kommt es zu Schwellungen, Rötung und Zahnfleischbluten – Veränderungen, die als Warnzeichen bewertet werden sollten.
Wird jetzt nicht gehandelt, kann die Entzündung in tiefere Schichten des Zahnhalteapparates vordringen und eine Parodontitis, also eine Erkrankung des Zahnbettes, verursachen. Zwischen Zahn und Zahnfleisch entstehen dabei Zahnfleischtaschen, die zwischen 4 und 12 Millimeter tief sein können. In diese dringen Bakterien weiter vor und zerstören das Bindegewebe und den Kieferknochen. Sind Teile des Knochens zerstört, finden die Zähne keinen Halt mehr, sie wackeln und fallen aus.
Bei einer Parodontitis entsteht zwischen Zahnfleisch und Zahnwurzel eine von außen nicht sichtbare Wunde, die den Bakterien die Tür in den Blutstrom öffnet. So können die Bakterien aus der Mundhöhle auch an andere Stellen des Körpers gelangen und dort möglicherweise Entzündungen auslösen oder schwere Allgemeinerkrankungen begünstigen.
Besteht tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Zahnfleisch- und Allgemeinerkrankung?
Ja, denn Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass die Mundgesundheit in enger Wechselwirkung mit der Gesundheit des gesamten Körpers steht. So können entzündliche Erkrankungen in der Mundhöhle, wie eine Parodontitis, offenbar das Risiko für bestimmte Allgemeinerkrankungen verstärken.
- Beispiel 1:
Es wird darüber diskutiert, inwieweit eine Parodontitis das Herz- und Schlaganfallrisiko erhöhen kann - Beispiel 2:
Bei schweren Frauen besteht ein auffälliger Zusammenhang zwischen Erkrankungen des Zahnhalteapparates und der Frühgeburtenrate sowie einem geringen Geburtsgewicht. - Beispiel 3:
Akute und chronische Atemwegserkrankungen scheinen nicht selten von Bakterien auszugehen, die eigentlich ausschließlich für Entzündungen des Zahnbettes verantwortlich gemacht werden.
Umgekehrt haben viele Allgemeinerkrankungen deutliche Auswirkungen auf die Mundhöhle und verstärken das Risiko für Karies und Zahnbetterkrankungen. So haben viele Diabetiker zusätzlich mit einer Entzündung des Zahnhalteapparates zu kämpfen.
Was kann man gegen eine Parodontitis tun?
Am besten vorbeugen mit der richtigen, regelmäßigen und gründlichen Mundhygiene. Ihr Zahnarzt und sein Praxisteam zeigt Ihnen gerne wie dies schon mit wenigen Dingen gut möglich ist.
Auch unsere Lebensweise beeinflusst die Mundgesundheit. So sind zum Beispiel Raucher in hohem Maße gefährdet, an einer Parodontitis zu erkranken. Sowohl der Schweregrad der Parodontitis als auch das Risiko, Zähne zu verlieren, sind bei ihnen im Vergleich zu Nichtrauchern deutlich erhöht. Wenn jedoch auf das Rauchen verzichtet wird, sind die Erfolgsaussichten für die Behandlung einer Parodontitis genau so gut wie bei Nichtrauchern. Zur optimalen Vorsorge gehört darüber hinaus alle 6 Monate eine Kontrolluntersuchung bei Ihrem Zahnarzt, um rechtzeitig kleinere Schäden erkennen und beseitigen zu können.
Die dritte Säule der Vorbeugung ist die professionelle Zahnreinigung. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die PZR in der Zahnarztpraxis die ideale Ergänzung ist, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten, wenn sie regelmäßig durchgeführt wird. Am Anfang der PZR steht eine gründliche Untersuchung, bei der alle Zahnbeläge angefärbt und somit sichtbar gemacht werden, um sie anschließend vollständig zu entfernen. Auch Verfärbungen durch Kaffee, Tee oder Zigaretten, eigentlich eher ein kosmetisches Problem, sind nach Einsatz von speziellen Verfahren (Air-Flow®-Methode) verschwunden. Sind die harten Beläge entfernt, kommen die weichen Ablagerungen an die Reihe. Dazu werden verschiedene Handinstrumente, kleine Bürstchen und Zahnseide benutzt. Abschließend werden alle Zähne durch eine Politur geglättet und mit einem schützenden Fluorid-Lack überzogen.
Sind Sie bereits an einer Parodontitis erkrankt, werden, zusätzlich zu den vorhergenannten Maßnahmen, verschiedene, spezielle nach Ihrer Form der Erkrankung, moderne Behandlungsmethoden für Sie zusammengestellt.
- Beispiel 1:
Zusätzliche Antibiotikaeinnahme während der Parodontitisbehandlung nach vorheriger Laborbestimmung der vorherrschenden, aggressiven Bakterien erhöht den Behandlungserfolg. - Beispiel 2:
Eine Schienung gelockerter Zähne mit einer fast unsichtbaren zahnfarbenen Kunststoffschiene ermöglicht deren Erhalt und erleichtert deren Einheilung. - Beispiel 3:
Zusätzlich zu der Reinigung des Zahnhalteapparates mit den herkömmlichen und bewährten Handinstrumenten erfolgt eine Spülung der Zahnfleischtaschen mit ultraschallaktivierten und antibakteriellen Flüssigkeiten.
Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass die professionelle Zahnreinigung als Prophylaxe für Erwachsene zu den Eigenleistungen gehört. Deshalb wird die Leistung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Dagegen werden die Kosten für eine Parodontitisbehandlung, gegenwärtig von den Krankenkassen getragen, wobei spezielle hochwertige Behandlungsmethoden über das sogenannte wirtschaftliche und ausreichende Maß der Krankenkassen hinausgeht und zu den Eigenleistungen gehören.
Fragen Sie bitte Ihren Zahnarzt und sein Praxisteam zu eventuellen Kosten, diese werden Ihnen selbstverständlich vor Behandlungsbeginn genannt und erläutert.